Zum Hauptinhalt
Migration and Home Affairs
Presseartikel1. Dezember 2022Generaldirektion Migration und InneresLesedauer: 2 Min

Sexueller Missbrauch im Internet: zuverlässige Ermittlungssysteme retten Kinderleben

Find out how we can keep our children safe from sexual abuse

Die Europäische Kommission hat im Mai 2022 Rechtsvorschriften vorgeschlagen, mit denen die Anbieter von Onlinediensten verpflichtet werden sollen, das Risiko des sexuellen Kindesmissbrauchs auf ihren Plattformen zu bewerten und notfalls präventiv einzugreifen. Wenn die Prävention zur Minderung eines erheblichen Risikos nicht ausreicht, können die Anbieter auch angewiesen werden, ihre Produkte und Dienste gezielt auf Missbrauchsfälle zu durchsuchen und diese einem neu eingerichteten EU-Zentrum zu melden. Oft sind die Anbieter die einzigen, die einen Missbrauch feststellen können, da die Kinder zu jung sind oder Angst haben, darüber zu sprechen, und die Eltern oder Betreuenden nichts merken oder selbst die Täter sind. Die Aufdeckung von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet hilft der Polizei dabei, Opfer zu identifizieren und zu retten, dafür zu sorgen, dass Bilder und Videos der Tat gelöscht werden, und die Täter vor Gericht zu bringen. Kurzum, das neue Recht wird Kinder schützen, Opfern helfen und Leben retten.

Das bestehende Recht reicht nicht

Die neuen Rechtsvorschriften sind für die Prävention und Bekämpfung von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet entscheidend. Denn das von einigen Online-Anbietern befolgte freiwillige System zur Prävention, Aufdeckung und Meldung richtet kaum etwas aus. Manche Unternehmen greifen durch, aber die meisten tun wenig oder überhaupt nichts. Diese Lücken bieten Kinderschändern Schlupflöcher und setzen Kinder Gefahren aus, und der Missbrauch geht unentdeckt weiter. Im Moment steht es den Unternehmen frei, ihre Politik jederzeit zu ändern, was schwerwiegende Folgen für die Kinder haben kann.

Wie Kindesmissbrauch online ermittelt wird

Die Technologie zum Aufspüren von Kindesmissbrauch im Internet wird seit mehr als zehn Jahren in aller Welt genutzt. Sie hat sich als erfolgreich, wirkungsvoll und akkurat erwiesen. Diese Technik liest weder Nachrichten, noch überprüft sie Fotos oder Videos. Stattdessen wandelt sie den gesamten Inhalt in Code um und gleicht diesen mit den Codes bereits ermittelter Missbrauchsinhalte und anderen Indikatoren ab, um sexuellen Missbrauch zu erkennen. Treffer werden blockiert und gemeldet. Wie ein Spürhund, der nach Drogen in einem Koffer sucht, erschnüffelt das System nur illegale Substanzen und kümmert sich nicht um den restlichen Inhalt des Koffers oder die Identität seines Besitzers.

Mit den neuen EU-Regeln zur Bekämpfung des sexuellen Kindesmissbrauchs im Internet wird die Privatsphäre aller Nutzer/innen geschützt und diejenige der Opfer wiederhergestellt, indem Bilder und Videos ihrer schlimmsten Momente nicht mehr im Netz verbreitet werden können. Die Ermittlung von sexuellem Kindesmissbrauch wird im Rahmen der bestehenden Datenschutzvorschriften und Vorschriften zur Vertraulichkeit der Kommunikation erfolgen. Darüber hinaus werden die Rechtsvorschriften sicherstellen, dass die Systeme zur Ermittlung von Missbrauchsfällen ausschließlich dem Aufspüren und Melden solcher Inhalte im Internet dienen.

Weitersagen!

Ziel der EU ist es, das neue Recht bis August 2024 unter Dach und Fach zu haben. Sollten die Rechtsvorschriften bis dahin nicht erlassen sein, läuft die geltende EU-Regelung aus und die Ermittlung von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet wird weitgehend unmöglich, was Kinderschändern ihre Untaten erleichtert, ohne dass sie sich dafür verantworten müssten.

Erfahren Sie mehr über das EU-Recht zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und helfen Sie uns, die Botschaft zu verbreiten!

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
1. Dezember 2022
Autor
Generaldirektion Migration und Inneres